„Wir brauchen keinen Feminismus mehr! Frauen sind bereits gleichberechtigt und brauchen keine Quoten um erfolgreich zu sein.“
Vorhandene Hürden, Vorurteile und Ungleichbehandlungen sollen durch Quoten und geschlechtspolitische Maßnahmen ausgeglichen werden. Feminismus will Frauen nicht zu einer Karriere zwingen oder gar Männer diskriminieren. Rechte und Chancen sollen für alle fairer werden. Feminismus heißt, für gleiche Chancen für alle zu kämpfen – auf allen Ebenen.

„Abtreibung ist Mord.“
Die Rechte von Schwangeren und Embryonen werden ständig gegeneinander abgewogen. Das Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen gefährdet Frauen. Schwangere gehen ein ungeheures Risiko für ihren Körper und ihr Leben ein, um eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, wenn sie dies nicht legal und sicher tun können. Menschen sollen selbst über ihren Körper bestimmen dürfen. Eine Person zu zwingen, eine Schwangerschaft ungewollt auszutragen, ist für die schwangere Frau psychisch sehr belastend, wie zum Beispiel nach einer Vergewaltigung.

„Deutschland stirbt aus! Deutsche Frauen bekommen zu wenige Kinder. Migranten und Ausländer bekommen viel mehr Kinder als Deutsche.“
 Gibt es nun zu viele oder zu wenige Kinder? Oder geht es hier um die 
„richtigen“ Kinder? Sich Deutsche nur als weiße, christliche Männer vorzustellen ist rassistisch und übersieht die gesellschaftliche Realität. Es ist ein wichtiges Recht, selbst entscheiden zu dürfen, ob und wie viele Kinder man bekommen möchte. Menschen sollen Kinder bekommen dürfen, aber keine Kinder bekommen müssen.

„Eine richtige Familie besteht aus Vater, Mutter und Kindern. Alles andere schadet dem Kind.“
Ob Kinder glücklich und sicher aufwachsen, hat weder mit dem Geschlecht noch mit der sexuellen Orientierung der Eltern zu tun. Kinder brauchen Liebe und Geborgenheit und natürlich eine gute Versorgung. Wichtig ist, dass sie über ihre Rechte Bescheid wissen und Vertrauenspersonen haben, die sie unterstützen. Das Problem sind nicht die Kinder und ihre Familien, sondern Menschen, die andere, welche nicht ihrer Vorstellung von „normal“ entsprechen, ausgrenzen und abwerten.

Knapp bekleidete Frauen können sich nicht beschweren, wenn ihnen hinterher gepfiffen wird. Die sollten sich lieber über das Kompliment freuen.“
Pfiffe, Sprüche oder angefasst werden sind keine Komplimente! Das sogenannte Catcalling nervt und schränkt ein. Viele Anmachsprüche hinterlassen das Gefühl, als Ding wahrgenommen zu werden und nicht wie ein Mensch. Die Schuld an sexueller Gewalt und Übergriffen liegt ganz klar bei denen, die sie ausüben. Egal wie Menschen sich kleiden: es ist keine Einladung und niemand hat das Recht sie deshalb abzuwerten oder anzufassen. Sexismus ist nicht witzig und führt zu Gewalt und Leid.
„Die eigentlichen Verlierer des Feminismus sind Männer.” 
Aber hassen Feminist*innen wirklich Männer?
 Was ist Feminismus überhaupt?
Erstmal wichtig: es gibt nicht den einen Feminismus.
 Es sind viele verschiedene Bewegungen und Theorien, die sich teilweise sogar widersprechen. Trotzdem gibt es einen Kern, der alle Feminist*innen verbindet. Feminismus setzt sich für die Gleichstellung aller Menschen, gegen Sexismus und gegen die Diskriminierung von Frauen ein.
 Kriterien 
Die Macht liegt auch heute noch in der Hand der Männer.
  Dazu gehören: 
Zugang zu Geld und die Macht über Personen (z.B. Chefetage)
Frauen und nicht binäre Menschen werden oft nicht in der Geschichte erwähnt oder ihre Bedeutung wird kleingeredet. 
Frauen werden als inkompetent für Führungspositionen angesehen aufgrund des gängigen Klischees, dass sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle halten können und ihnen das nötige Durchsetzungsvermögen fehlt.

Ziele 
Das Ziel ist nicht, statt Männern Frauen an die Macht zu bringen. Es geht um eine gerechte Verteilung und um mehr Selbstbestimmung für alle.

Erfolgreiche Frauen
Wer? Walentina Tereschkowa
Was? Walentina war die erste Frau im Weltraum. Zudem ist sie die einzige Frau, die in der Raumfahrtgeschichte auf eine Solo-Mission flog (1963). 
Wann? Sie wurde 1937 geboren und lebt noch heute.

Wer? Sophie Scholl
Was? Sophie war eine Widerstandskämpferin und starb für ihre politischen Ideale. 
Wann? Sie wurde am 09.05.1921 geboren  und wurde am 22.02.1943  
hingerichtet.

Wer? Elisabeth Selbert 
Was? Die Aufnahme der Gleichberechtigung ins Grundgesetz (1949) ist zum  
Hauptteil ihr Verdienst. 
Wann? Elisabeth wurde am 22.09.1896 geboren und ist am 09.06.1986 
verstorben.

Wer? Marie Curie 
Was? Marie war die erste Frau, die jemals einen Nobelpreis verliehen 
bekam, und dann gleich  doppelt (Physik 1903, Chemie 1911).
Wann? Sie wurde am 07.11.1867 geboren und starb am 04.07.1934.


LGBTQ+ Stereotypen und Vorurteile
Zwei bekannte Beispiele und was man dagegen tun kann

„LGBTQ+ Menschen verhalten sich auf eine bestimmte Art und Weise.“
Bekannte Beispiele: „Schwule Männer sind feminin“ (in Medien werden sie häufig als feminin und extravagant dargestellt). 
Es gibt zwar Männer, die sich so verhalten, jedoch ist es anders. Dieses Stereotyp tut nichts anderes als eine Gruppe von Menschen fälschlicherweise in eine kleine, definierbare Box zu stecken.

„Es gibt einen weibliche/männlichen Part in der Beziehung.“
Es gibt weder Frau noch Mann in der Beziehung, nur zwei Menschen, die sich lieben. Die Annahmen beruht auf die Heteronormativität (=eine Weltanschauung, in der Heterosexualität als die Norm gilt). Queere Menschen gehen keine Beziehung ein, um sich in heteronormative Rollen zu fügen.​​​​​​​
Was kann man gegen Stereotypen tun?
Massenmedien spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung und Aufrechterhaltung von Stereotypen. Da sie einen großen Einfluss haben, sollte man die LGBTQ+ Mitglieder „richtig“ und positiv repräsentieren.


Geschlechtsidentitäten
Cis = man identifiziert sich mit seinem biologischen Geschlecht. 
Trans = man fühlt sich nicht seinem biologischen Geschlecht zugehörig / identifiziert sich mit dem jeweils anderen Geschlecht.
Nicht binär = man identifiziert sich weder als Frau noch als Mann.
Im alten Rom zum Beispiel war es die Norm bisexuell zu sein (sich zu beiden Geschlechtern hingezogen zu fühlen). Heute jedoch werden LGBTQ+ systematisch benachteiligt.
Die Sexualität ist individuell und kann und sollte nicht durch das familiäre oder kulturelle Umfeld beeinflusst werden.

Systematische Diskriminierung von LGBTQ+ Mitgliedern
Diskriminierung äußert sich in verschiedenen Formen. Sie beginnt damit, dass „schwul“ als Schimpfwort verwendet wird oder in Gesprächen abwertende Bemerkungen über LGBTQ+ fallen. Diskriminierung kann aber auch extremere Formen annehmen. Im schlimmsten Fall üben Menschen aufgrund von Vorurteilen und Hass direkte physische Gewalt gegen LGBTQ+ aus.
LGBTQ+ sind historisch und aktuell von struktureller Gewalt betroffen, also vom systematischen Ausschluss oder der Ungleichbehandlung durch Institutionen. Beispielsweise mussten Mitarbeitende in Einrichtungen der katholischen Kirche lange Zeit mit einer Kündigung rechnen, wenn sie eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft eingingen.

Benachteiligungen
 Benachteiligung gibt es auch im Bereich der Bezahlung. In Deutschland liegt der Stundenlohn heterosexueller Männer im Durchschnitt deutlich höher als der heterosexueller Frauen sowie homosexueller Männer – und dies, obwohl LSB eine durchschnittlich höhere Schulbildung aufweisen. 
Heute sind lesbische Paare in Bezug auf Elternschaft weiterhin benachteiligt, da anders als bei heterosexuellen Elternpaaren nur die Frau, die das Kind selbst zu Welt gebracht hat, automatisch als Elternteil angesehen wird. Die 
(Ehe-)Partnerin muss das Kind in einem aufwendigen Prozess erst adoptieren, um ebenfalls das Sorgerecht zu erhalten. 

Gewalt gegenüber LGBTQ+
Deutschlandweit wurden im Jahr 2017 300 Straftaten polizeilich erfasst, die sich gegen homo- und bisexuelle Menschen sowie trans*Personen richten. Es ist davon auszugehen, dass es eine hohe Dunkelziffer nicht gemeldeter Straftaten gibt.

Länder mit Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Ehe:
Mauretanien  –  Nigeria – Brunei – Iran – Jeme – Saudi-Arabien


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