Wie aktuell ist Antisemitismus in Deutschland? 

Unter Antisemitismus versteht man den Hass gegen den jüdischen Glauben, gegen Juden im allgemeinen und auch Beleidigungen und Angriffe gegenüber Juden. Vor allem im Zweiten Weltkrieg trat der Antisemitismus zum Vorschein.  Damals wurden Juden verfolgt und in Konzentrationslagern qualvoll ermordet.
Vor allem seit dem 19. Jahrhundert hat der Antisemitismus ein Hoch erlebt. Adolf Hitler ist der bekannteste Verbreiter des  Antisemitismus im 20. Jahrhunderts. Er prägte die antisemitische und rassistische Ideologie des Nationalsozialismus, nach der Juden ausgeschlossen, diskriminiert, verfolgt und getötet wurden.  
Als etwa 2006 oder 2014 besonders viele antisemitische Straftaten erfasst wurden, stand das meist im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt, bei dem die Juden und Araber sich um die Region Palästina stritten, wobei es zu mehreren schweren Auseinandersetzungen kam. Der Anstieg in den letzten Jahren hat andere Gründe. Ein wichtiger Faktor sind die sozialen Medien: Sie tragen erheblich dazu bei, dass der Antisemitismus verbreitet wird und sich weiter radikalisiert. Das zeigt sich auch in den Statistiken des Landeskriminalamts. Es gibt nicht nur eine wachsende Zahl von Taten, sondern dieser werden durch die Digitalisierung auch sichtbarer. 
Heutzutage werden immer mehr Kinder mit antisemitischen WhatsApp-Stickern konfrontiert. Manche wissen noch nicht einmal, was sie bedeuten, und schicken sie an Freunde und in Gruppen. Viele dieser Sticker sind auch verboten, weil dadurch nationalsozialistische Inhalte verbreitet werden (Hakenkreuze, Bilder von Hitler und judenfeindliche Sprüche). Wenn so ein Sticker einmal in Umlauf gebracht wird, verbreitet er sich immer weiter und weiter. Viele Jugendliche wissen nicht, dass sie sich durch das Weiterleiten dieser Sticker strafbar machen. Sie schicken sie weiter, weil sie es lustig finden und auch dazu gehören wollen. 
Antisemitismus hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Früher äußerte er sich in direkten Angriffen auf Juden, während er heute immer mehr auf digitale Angriffe und Beleidigungen hinausläuft. Viele aber wehren sich nicht dagegen, weil sie sich nicht trauen oder keine Ansprechperson haben. Wir finden, dass es für Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft geben darf. Wir hoffen auch, dass die Angriffe weniger werden und dass die Betroffenen Hilfe, Unterstützung und Solidarität finden. 

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